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Wodka, Schnittchen und Stereotype - Amerikaner, Russen und Deutsche überprüfen Stereotype am lebenden Objekt

Ein Artikel aus der SPIEGEL-EI-Ausgabe 14/2007, gültig vom 09.07.2007 bis 22.07.2007.

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Nicht alle Amerikaner sind prüde, kriegslüsterne, schießwütige Typen. Nicht alle Russen liegen bei einer Party Wodka-sei-Dank nach kurzer Zeit schon in der Ecke. Ach ja und: Es gibt Deutsche mit Humor. Das waren die Erkenntnisse des Treffens am 7. Mai dessen Ziel es war, über Stereotype zu sprechen und selbige am lebenden Objekt zu überprüfen. Und siehe da, es kamen einige sehr interessante Gespräche zustande.

Im Club Aquarium trafen sich 15 Russen aus Ufa und etwa genauso viele Studenten aus Florida, USA, die jeweils im Rahmen eines Studentenaustauschs in Dresden waren; außerdem zahlreiche interessierte Deutsche, inklusive der "Gastgeschwister". So saßen dann die Kinder der Globalisierung beim Bier und je später der Abend, desto präziser die Analyse der aktuellen Weltpolitik in einem durchaus funktionierenden Sprachen-misch-masch. Wir fanden es alle sehr erfrischend, endlich mal echte Amerikaner und Russen zu sehen und deren tatsächliche Sicht der Dinge zu erfahren.

Zu Beginn hatten jedoch alle erstmal die Möglichkeit, sich über deutsche Marotten lustig zu machen. Ein schöner Anlass zur grenzüberschreitenden Erheiterung. Ja, Deutsche geben sich die Hände, statt sich zu umarmen, sie legen Wert auf Ordnung und Pünktlichkeit und bleiben lieber mal distanziert. Sie sehen alle aus wie traditionelle Bayern und verhalten sich auch so. Hm, lecker Weißwurst... Pädagogisch ausgefeilt durften unsere internationalen Gäste diese Erkenntnisse dann gleich mit einem Quiz vertiefen.

Unterstützt wurde der Abend vom Studentenwerk und auch vom faranto e.V., einer Studenteninitiative der HTW. Nachdem die überaus schmackhaften Schnittchen vertilgt waren, stellten wir dann fest, dass Feierlaune überall ähnlich aussieht. Wie beruhigend.

Anton Meierle

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