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Bei dem folgenden Text handelt es sich um einen Ratgeberbeitrag aus der Kategorie „Finanzen & Versicherungen“.

Alles Wissenswerte zum Thema Kredit nach dem Studium

Veröffentlicht am 26.02.2024Autor: M. Herrmann

Bild von Bruno/Germany auf Pixabay
Bild von Bruno/Germany auf Pixabay

Ein erfolgreich abgeschlossenes Studium bringt bekanntlich viele Vorteile mit sich: Es vereinfacht den Start in das Berufsleben, es erhöht die Chancen auf den gewünschten Traumjob und sorgt darüber hinaus nicht selten auch für ein ansehnliches Einstiegsgehalt. Allerdings ist so ein Studium in der Regel auch mit zum Teil sehr hohen Kosten verbunden, an denen viele Studenten noch Jahre später zu knabbern haben. Daher verwundert es nur wenig, dass mittlerweile immer mehr ehemalige Studenten direkt nach ihrem Abschluss einen Kredit beantragen möchten (oder müssen), um damit beispielsweise alte (Studien- oder BAföG-)Darlehen umzuschulden oder sich nach der entbehrungsreichen Zeit endlich mal wieder etwas zu gönnen – sei es ein ausgedehnter Urlaub, ein neuer fahrbarer Untersatz oder vielleicht sogar eine eigene Wohnung. Allerdings ist die Aufnahme eines Kredites direkt nach dem Studium gar nicht so leicht, wie man anfangs vielleicht denken mag.

Ein Kreditantrag direkt nach dem Hochschulabschluss gestaltet sich in der Regel ziemlich kompliziert. Der Grund dafür ist relativ einfach: Wer ein Darlehen bei der Bank beantragen möchte, muss zweifelsfrei nachweisen können, dass die durch den Kredit entstehenden Schulden nicht nur fristgerecht, sondern zudem auch ohne Ausfallrisiko zurückgezahlt werden können. Allerdings steht es bei den meisten Uniabsolventen trotz möglichen Rücklagen aus diversen Studentenjobs verständlicherweise nicht immer gut um die eigene Kreditwürdigkeit (auch unter dem Begriff Bonität bekannt) – was sich spätestens bei der Bonitätsprüfung durch die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) zeigt. Gut zu wissen: Die Bonität errechnet sich anhand des persönlichen Ratings (auch Kreditscore genannt), das unter anderem auch das bisherige Zahlungsverhalten und die potentielle Ausfallwahrscheinlichkeit mit einbezieht.

Kreditaufnahme nach dem Studium: Worauf sollte man dabei auf jeden Fall achten?

Vorab sei gesagt, dass es gleich mehrere wichtige Faktoren gibt, die man vor der Aufnahme eines Kredites bedenken sollte. Im ersten Schritt empfiehlt sich eine ausführliche Analyse der persönlichen Finanzsituation: Wie viel Geld habe ich? Wie hoch sind meine Schulden? Und wie viel Geld benötige ich tatsächlich? Sobald der konkrete Bedarf ermittelt wurde, geht es im nächsten Schritt um den Vergleich der verschiedenen Darlehensangebote. Tipp: Um dabei den Überblick zu behalten, empfiehlt sich ein Kreditrechner, mit dem sich schnell und einfach die besten Kreditanbieter und die günstigsten Konditionen finden lassen. Danach steht das persönliche Gespräch mit dem Bankberater an. Hierbei gilt: Je besser die eigene Bonität, desto höher die Chance auf eine unkomplizierte Kreditzuteilung. Dazu ist es allerdings zwingend notwendig, der Bank gewisse Sicherheiten aufzuzeigen, wie zum Beispiel finanzielle Rücklagen, Vermögenswert der Eltern (Ersparnisse oder Immobilien) und ein möglichst unbefristeter Arbeitsvertrag, da sich die monatlich anfallenden Tilgungsraten mit einem geregelten Einkommen bekanntlich am einfachsten stemmen lassen.

Kredit ohne geregeltes Einkommen – geht das überhaupt?

Obwohl die meisten Kreditangebote suggerieren, dass quasi jeder Interessent ohne große Probleme ein Darlehen beantragen und erhalten kann, sieht die Realität zumeist anders aus. Denn wer weder ausreichende Sicherheiten, noch einen aktuellen Arbeitsvertrag bei dem Kreditantrag vorweisen kann, erhält im Normalfall entweder gar kein Darlehen oder muss zumindest mit beachtlichen Zins- und Tilgungssätzen rechnen. Gleiches gilt übrigens auch dann, wenn bereits ein oder mehrere andere Kredite abgezahlt werden müssen. In diesem Fall kann eine sogenannte Bürgschaft Abhilfe schaffen – beispielsweise durch die Eltern, andere Verwandte oder einen guten Freund. Dieser Bürge kann dann bei einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers als zweiter Antragsteller einspringen und die Tilgungskosten (vorläufig) übernehmen. Ein Darlehen ohne geregeltes Einkommen ist also grundsätzlich möglich, allerdings sollte man sich nicht zuletzt aufgrund der hohen Kosten gut überlegen, ob ein Kredit zum aktuellen Zeitpunkt tatsächlich notwendig ist.

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